Die Grunderziehung des Hundes – Das kleine Hunde-ABC (II)

Die Grunderziehung des Hundes – Das kleine Hunde-ABC (II)

Wenn der Hund allein zu Hause bleiben muss

Das Alleinbleiben ist fĂŒr viele Hunde mit großem Stress verbunden, da sie nicht verstehen, warum „ihr“ Zweibeiner sie allein zu Hause zurĂŒcklĂ€sst. Hunde sollten so wenig wie möglich und niemals lĂ€nger als fĂŒnf Stunden allein bleiben mĂŒssen. FĂŒr das Training geht der Hundehalter zunĂ€chst in einen anderen Raum. Klappt dies unproblematisch, kann die TĂŒr geschlossen werden. Es ist durchaus möglich, dass diese Trennung bereits zu schwer fĂŒr den Hund ist und er jault, jammert oder bellt. Hundehalter sollten ihren SchĂŒtzling in dieser Situation nicht sich selbst ĂŒberlassen oder schimpfen, sondern entsprechend einen Schritt zurĂŒckgehen.

 

Tipp: Hunde mĂŒssen lernen, was sie anstelle des unerwĂŒnschten Verhaltens tun sollen. HierfĂŒr können Hundehalter den Vierbeiner z. B. ansprechen (s. „Schau“) – das lenkt ihn kurzzeitig ab; der Hund wird ruhig und erhĂ€lt ein Leckerli fĂŒr dieses erwĂŒnschte Verhalten.

 

Bleibt der Vierbeiner erst einmal entspannt in einem separaten Raum, verlĂ€sst der Hundehalter im nĂ€chsten Schritt die Wohnung – hier ist Geduld gefragt, denn das Training braucht Zeit. Nach und nach kann der Zeitraum der Trennung langsam ausgedehnt werden. Es empfiehlt sich, vorher mit dem Hund spazieren zu gehen, damit er mĂŒde ist und sich entspannen kann. Hundehalter können es ihrem SchĂŒtzling gemĂŒtlich machen, ihm einen Kauknochen geben o. Ä. Es ist besonders hilfreich, vor dem Alleinbleiben-Training die sogenannte konditionierte Entspannung zu ĂŒben: HierfĂŒr haben sich angenehme DĂŒfte, ruhige Musik und Streicheleinheiten bewĂ€hrt: Der Hund entspannt sich und schlĂ€ft vielleicht sogar ein, wĂ€hrend der Halter wiederholt das Signal (z. B. „Relax“) ausspricht. Es kann durchaus ein wenig dauern, die „Entspannung auf Abruf“ zu konditionieren, doch langfristig ist sie Gold wert, da sie in vielen Alltagssituationen dabei hilft, den Hund zu beruhigen – so auch beim Alleinbleiben.

 

„Schau“

 

Aufmerksamkeitstraining ist wichtig und macht Zwei- und Vierbeinern gleichermaßen Spaß. Hundehalter können hierfĂŒr den Hund rufen, ein GerĂ€usch machen oder ein Signal wie „Schau her“ nutzen – wichtig ist nur, dass es sich von da an immer um das gleiche Signal handelt. Spricht der Halter es aus und der Hund schaut ihn an, bekommt er genau in diesem Moment ein Leckerli. Tipp: RegelmĂ€ĂŸig ĂŒben – zunĂ€chst ohne Ablenkung, dann langsam steigern.

 

„Sitz“


Bei dieser leichten Übung, nimmt der Hundehalter ein Leckerli so in die Hand, dass der Zeigefinger erhoben ist (nicht drohend!) und zieht es direkt vor seiner Nase ĂŒber den Kopf des Hundes. Der Vierbeiner wird sich wahrscheinlich hinsetzen – sobald er wie gewĂŒnscht sitzt, erhĂ€lt er das Leckerli und viel Lob.

 

Der sichere Abruf


Das Herankommen ist wichtig und daher von Beginn an ins Training einzubeziehen. Es ist sinnvoll, Futter und Hörsignale zu verknĂŒpfen: Erwartet der Hund voller Freude seine Mahlzeit, ruft der Hundehalter das Signal (z. B. „Hier“) – unterstĂŒtzend kann er auch (mit oder ohne Hundepfeife) pfeifen. Sobald er angekommen ist, bekommt er Futter und viel Lob. Draußen erfolgt die Übung zunĂ€chst ohne Ablenkung: HierfĂŒr hockt sich der Halter hin und ruft den Hund; eine einladende Geste mit den Armen kann als UnterstĂŒtzung dienen. Kommt der Hund, folgt gleich wieder das Signalwort- und/oder GerĂ€usch und bei Erfolg das ĂŒberschwĂ€ngliche Lob. Die Übung lĂ€sst sich im sicheren GelĂ€nde gut abwandeln, sodass Hundehalter beispielsweise vor dem Hund weglaufen oder sich hinter BĂ€umen verstecken und ihn rufen. Sinnvoll ist außerdem das Training mit der Schleppleine – hierfĂŒr empfiehlt sich die vorherige Einweisung durch einen seriösen Hundetrainer.