Anschaffung Hund: Woher?

Verantwortungsbewusster Züchter oder ein Hund aus dem Tierheim?

Woher? Tierheim oder Züchter

„Adoptiere ich einen Hund aus dem Tierheim oder hole ich einen Welpen vom Züchter zu mir?“ - diese Frage wird zwangsläufig aufkommen, wenn Ihre Entscheidung auf einen Hund als tierischen Mitbewohner gefallen ist. Unzählige Hunde werden im Tierheim abgegeben und warten auf ein neues Zuhause. Auch immer mehr Organisationen und Pflegestellen aus dem Tierschutz im In- und Ausland sind darum bemüht, Hunde in gute Hände zu vermitteln. Hinzu kommt das Angebot von Zoogeschäften, Züchtern und Privatleuten – da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Hier erfahren Sie, worauf Sie bei Ihrer Entscheidung achten sollten.

 

Der geeignete Züchter – Wären Sie hier gerne ein Hund?

Wenn Sie einen Welpen vom Züchter bei sich aufnehmen möchten, sollten Sie einiges beachten, da seriöse Züchter rar sind. Informieren Sie sich am besten im Vorfeld, ob die in Betracht kommenden Züchter Mitglied eines Rassehund-Zuchtvereins (in Deutschland der „Verband für das Deutsche Hundewesen, VDH) sind. Hierfür müssen sich die Züchter an gewisse Zucht-Auflagen des Vereins halten. Die Hunde des Züchters müssen u. a. geimpft, entwurmt und gechipt sein. Idealerweise sollten Sie sich bei mehreren Zuchtvereinen nach den jeweils erforderlichen Zuchtvoraussetzungen, Gesundheitsnachweisen und den üblichen Preisen für Ihre favorisierte Hunderasse erkundigen.

Um einen genaueren Eindruck zu gewinnen, bietet sich ein unverbindlicher Termin mit dem Züchter an, bei dem Sie das Grundstück und die Tiere anschauen können. Versetzen Sie sich in die Lage des Vierbeiners: Wären Sie an diesem Ort gerne ein Hund? Idealerweise sollten die Welpen sowohl im Haus als auch in einem angrenzenden Garten herumtollen dürfen und abwechslungsreich gestaltete Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung haben: Nur durch den Kontakt zu Menschen und Artgenossen haben sie die Möglichkeit, ein gesundes Sozialverhalten zu entwickeln. Alle Welpen sollten bei bester Gesundheit und keinesfalls von der Mutterhündin getrennt sein.

Der Züchter sollte sich viel Zeit für Sie nehmen und Sie umfassend beraten – auch wenn Sie noch keine Kaufabsicht haben. Er sollte in der Lage sein, die Wesenszüge der Rasse sowie die Charaktere der einzelnen Hunde zu beschreiben, Ihnen geeignetes Futter zu empfehlen und anbieten, auch nach der Übernahme des Welpen (frühestens im Alter von acht, besser zehn Wochen) bei Fragen und Problemen Ihr Ansprechpartner zu sein. Haben Sie sich für einen Züchter entschieden, wird dieser Sie außerdem darum bitten, die Welpen vor der Übergabe mehrmals zu besuchen, damit er sicher sein kann, dass der Hund in gute Hände kommt. Bei Abschluss eines Kaufvertrags wird Ihnen umgehend der Impfpass bzw. EU-Heimtierausweis ausgehändigt.

 

Ihr Beitrag zum TierschutzEin Hund aus dem Tierheim

Nicht nur Tierheime, sondern auch Vereine, Tierschutzorganisationen und private Tierschützer vermitteln Hunde und sind oftmals sogar auf bestimmte Rassen spezialisiert. In jedem Fall bietet der Tierschutz Ihnen die Möglichkeit, den passenden tierischen Begleiter zu finden.

Möchten Sie einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren, sollte der jeweilige Anbieter Ihnen einen tiefgründigen Einblick in seine Tätigkeiten bieten. Bei der Adoption eines Hundes kommt es z. B. nicht zu einem üblichen Kaufvertrag: Der Hund wird gegen eine Schutzgebühr mit einem Abgabevertrag vermittelt. Organisationen bringen Hunde meist in Tierheimen oder in Pflegestellen unter, sodass Sie auf jeden Fall die Möglichkeit haben sollten, sich direkt beim aktuellen Betreuer des Tieres zu informieren und den Hund kennenzulernen. Seriosität erkennen Sie auch daran, dass die zuständigen Personen darum bemüht sind, alles für Sie in die Wege zu leiten. Gerade bei einem Hund aus dem Tierheim ist eine umfangreiche Beratung essenziell. So hat z. B. ein Hund, der vorher auf der Straße gelebt hat, eine völlig andere Geschichte als ein Hund, der von einer Familie großgezogen und später abgegeben wurde. Denken Sie auch daran, dass sich das Verhalten eines Hundes aus dem Tierschutz im neuen Heim verändern kann: Es kann einige Monate dauern, bis sich stabile Beziehungen bilden. Nur wenn Sie möglichst viel über die Vorgeschichte und Eigenschaften des Hundes wissen, können Sie letztendlich die beste Entscheidung für sich und den Vierbeiner treffen.